Marokko 19. bis 23.04.2020

Marokko 19. bis 23.04.2020

Marokko 19. bis 23.04.2020

Frisches Lämmchen

Oli, ein Mitcamper kommt auf die Idee, ein kleines Lämmchen zu holen. Er würde es auch schlachten und zum Grillen herrichten. Die Idee kam bei allen gut an, Aicha hat sich der Sache angenommen und das Lamm aber dann doch grillfertig gekauft. Wir haben uns dann darauf geeinigt, kein 4-Gänge-Menü daraus zu machen, sondern nur einen schönen Salat zum gegrillten Lamm und den Hühnchen-Spießchen zu machen.

Halima, die Tante von Aicha, macht zur „kleinen“ Salatplatte noch geröstete Auberginen. Super lecker!

Zum Schluss gab es dann noch die gegrillten Innereien. Da habe ich mich dann allerdings dezent zurückgehalten. Das ist eher was für Tini, die mag sowas – ich eher nicht. Zum Nachtisch gibt es noch Melone.

Wir immer war alles wieder hervorragend zubereitet und super lecker!

Verlängerung des Ausnahmezustandes auf den 30. Mai

OK, die Wunschvorstellung bis zum 15. Mai auszureisen hat sich erledigt. Der Ausnahmezustand wird vom marokkanischen König und seiner Regierung erstmal bis Ende Mai verlängert, dann wird weiter entschieden. Das bedeutet, kein Flug- und Fährverkehr bis zu diesem Zeitpunkt.

Einkaufen im Carrefour mit Schlange stehen

Diesmal dauert der Einlass in den Markt gut 10 Minuten. Alle stehen anständig in der Schlange. Drinnen gibt es wieder alles, außer abgepackte Salami. Sogar der Alkoholstore hat geöffnet. Obwohl es hieß, dass es keinen Alkoholverkauf vier Wochen vor und vier Wochen nach Ramadan gäbe.

Haben dann auch ein paar Flaschen Wein gekauft. Wer weiß, wie lange wir hier noch festsitzen.

Und wieder fährt eine Fähre …

Trotz Ausnahmezustand mit Kontaktsperre soll am 20.04. aber trotzdem eine weitere Fähre der GNV-Fährgesellschaft gehen. Wieder mal nach Genua. Und wieder mal gibt es im Vorfeld einige Ungereimtheiten. Denn die GNV hat die Tickets zwar verkauft, aber keine Anlandungserlaubnis für Tanger Med.

Marokko dementiert die Anlandung und Abfahrt einer Fähre von Tanger Med. GNV sagt, dass die Fähre geht und die Tickets gültig bleiben.

In den WhatsApp-Gruppen geht’s mal wieder richtig ab. Die Botschaft bekleckert sich auch nicht mit Ruhm. Man hört einfach nichts von dort. Seit dem 03.04. herrscht Stille. Keine Infos. Anders bei den anderen Botschaften wie Schweiz und Italien, auf dessen Initiative die Fähre wohl gestartet ist. Immer wieder wechseln die Infos von „Fähre geht“, „Fähre geht nicht“, „Fähre geht“ usw.

Irgendwann nimmt dann die GNV die Fähre wieder zurück und gibt Gutschriften für die verkauften Fährtickets. Durch die Interventionen der Italienischen und Schweizer Botschaft heißt es dann plötzlich: die Fähre wird vom 20. auf den 21.04. verlegt. Die Tickets werden wieder gültig.

Was man noch unbedingt für die Fahrt benötigt, ist ein Passierschein. Dieser muss von der Botschaft ausgestellt sein und von der örtlichen marokkanischen Behörde abgestempelt werden.

Also alles ein hin und her. Zum Glück haben wie uns entschlossen, vorerst keine Tickets zu kaufen. Die Ungewissheit ist das schlimmste an der ganzen Sache und macht mürbe. Dazu kommt noch, dass viele die ein Ticket haben, noch 1.200 Kilometer vom Hafen entfernt sind und irgendwann mal losmüssen, um dann auch auf die Fähre zu kommen.

Übrigens ist das für uns einer der wichtigsten Gründe, warum wir kein Ticket kaufen. Denn das wäre unser Supergau: wir haben ein Ticket und fahren von unserer sicheren und gut versorgten Umgebung der Familie Schatz nach Tanger Med. Dann fährt die Fähre nicht und wir sitzen in Tanger Med irgendwo auf einem Parkplatz fest. Denn sicher kriegen wir keine Genehmigung, wieder zurück in den Süden nach Marrakech zu fahren.

Wir werden also weiterhin warten, dass Spanien die Grenzen öffnet und Marokko uns ausreisen lässt.

Gasflaschen gefüllt

Da unser Kühlschrank immer noch ausschließlich mit Gas funktioniert, sind wir darauf auch angewiesen. Wir kochen auch mit Gas, aber dafür könnten wir eine marokkanische Gasflasche mit Butangas kaufen und mit unserm Gasgrill kochen. Butangas ist nicht so gut für den Kühlschrankbrenner, da dieses Gas anders zusammengesetzt ist, stark rußt und damit den empfindlichen Brenner verunreinigt.

Unsere 3 Flaschen (1 x spanische Flasche, 1 x deutsche Stahlflasche + 1 x deutsche Aluflasche) sind nun alle leer. Zum Glück sitzen wir an der einzigen offiziellen Quelle in Marokko – das große Gaswerk in Marrakech. Dort können deutsche Gasflaschen nachgefüllt werden. Spanische Flaschen können dort nicht gefüllt werden.

Unsere „Leidensgenossen“ Birgit und Frank sowie Oli geben auch noch eine Flasche mit.

So fahren wir mit dem Smart und vier Gasflaschen „über Land“ quer durch die Pampa und kleinen Dörfern, um Polizeikontrollen zu umgehen. Wir wissen nicht, wie diese reagieren würden und die  Verständigung wäre auch problematisch, da wir kein französisch sprechen.

Bei der Ankunft werden wir leider abgewiesen. Mit Händen und Füßen und ein wenig englisch erklärt uns der Mitarbeiter, dass die Administration nicht besetzt ist und kein Gas gefüllt werden kann. Wir sollen nach Marrakech reinfahren und dort die Flaschen abgeben. Die werden dann hierhergebracht und gefüllt. In ein paar Tagen können wir sie dann in Marrakech wieder abholen.

OK, nicht befriedigend, aber was sollen wir machen. Wir versuchen Aicha telefonisch zu erreichen. Sie müsste eigentlich wissen oder zumindest in Erfahrung bringen können, wo wir die Flaschen abgeben können.

Plötzlich klopft es am Fenster und der Mitarbeiter fordert uns auf, die Flaschen aus dem Kofferraum zu holen. Es ist übrigens der gleiche nette Mensch, der beim ersten Füllen vor ein paar Wochen Tini ein Blümchen überreicht hat. Zu sehen im Video Nr. 44: https://youtu.be/ik5C5AQfDEs.

Vielleicht hat er sich an uns erinnert? Auf jeden Fall kommt ein Mitarbeiter mit einer Schubkarre, holt die Flaschen ab und bringt sie später wieder zurück. Wir zahlen 13 Euro für jede leere 11 KG Flasche.

Auf der Rückfahrt nehmen wir dann den langen Weg durch die Stadt und passieren sechs Polizeikontrollen ohne angehalten zu werden.

Neues Video: Von Asilah über Rabat nach Marrakech

Ein Vorteil der Ausgangssperre: wir kommen endlich dazu, unsere Videos auf den aktuellen Stand zu bringen. Witzig ist, dass wir gerade das Video fertig machen, wo wir zum ersten Mal auf diesem Platz bei Aicha und Reinhard waren.

Das Link zum Video:

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