22.07.2021 – Umrüstung auf einen Kompressor-Kühlschrank im Wohnmobil

22.07.2021 – Umrüstung auf einen Kompressor-Kühlschrank im Wohnmobil

Morgen steht der Termin für den Einbau unseren neuen Kompressor-Kühlschranks an. Wir haben ihn vor 5 Wochen in München bei der Firma Kissmann (https://www.kissmann.net) bestellt und direkt zur Werkstatt Uwe Heyn (http://www.caravan-heyn.de/) nach Rendsburg schicken lassen. Dort haben wir gleichzeitig für diesen Zeitraum einen Termin für den Einbau vereinbart.   

Alles auch ausführlich in meinem Youtube-Video Nr. 62:

Tini ist mit ihrem Rücken noch etwas eingeschränkt. Deshalb entscheiden wir uns dafür, dass ich alleine nach Rendsburg fahre. Tini bleibt für eine Nacht mit Leia im Krummbeker Gästezimmer.

Ich übernachte auf dem Stellplatz direkt am Nord-Ostsee-Kanal und bringe morgens das Wohnmobil in die Werkstatt. Zuerst mit dem Wohnmobil über den Kanal und dann zu Fuß zurück mit der kostenlosen Fähre zum Stellplatz.

Den Tag über verbringe ich dann auf dem Stellplatz mit Stuhl, Tisch und Kühlbox neben Quad und Hänger. Die anderen Camper schauen mich teilweise sehr irritiert an. Einige fragen mich auch, ob ich mit Quad und Anhänger unterwegs bin 😊. Die Zeit vergeht schnell, da am Stellplatz direkt am Kanal immer wieder Schiffe vorbeifahren.

Abends fahre ich dann mit dem Quad in die Stadt zum Pizza essen.

Das Wetter ist ungemütlich bedeckt und kalt. Gut, dass meine zwei Frauen gemütlich in Krummbek sitzen. Leia fühlt sich im „Steinhaus“ nicht wohl und verbringt die meiste Zeit unter dem Bett des Gästezimmers.

Der Ausbau des alten Absorber DOMETIC-Kühlschranks mit Gasbackofen und der Einbau des neuen Kompressor-Kühlschranks von KISSMANN dauern dann auch bis in den Abend. Ist alles nicht so einfach, denn vor allem der DOMETIC passt nicht durch die Türe. Uwe Heyn muss dafür teilweise den Türrahmen ausbauen. Den Gasbackofen, der ja in den TEC-Tower integriert ist, wollen wir behalten. Aber mein Namensvetter schafft auch das. Er setzt eine Holzplatte ein, auf dem der Backofen jetzt steht und legt die Gaszuleitung für den Kühlschrankteil lahm.  

Mit ein paar Überstunden schafft er es auch noch wie vereinbart, die Verkabelung unserer Solarpaneel-Paare zu trennen und zu erneuern.  Dazu kommt noch ein zweiter Solarregler. Das Problem war, dass die beiden 10 Jahre alten und die beiden erst vor einem Jahr installierten Solarzellen parallel auf einen Regler geschaltet waren. So werden die neuen Zellen auf die nachlassende Leistung der alten Zellen heruntergezogen. Auf den beiden Reglern sieht man das jetzt auch: die Neuen liefern bis zu 2 Ampere mehr Ladekapazität als die Alten.

Am Abend laufe ich dann wieder vom Stellplatz zur Werkstatt und hole das Wohnmobil ab. Dann nochmal zum Stellplatz um den Hänger zu holen und die 60 Kilometer zurück nach Krummbek. Besonders Leia freut sich, wieder in ihrer vertrauten Umgebung zu sein. 

Technischer Teil für den Umbau (Text vom YOUTUBE-Video):

In unserem HYMER B678 war eine Absorber-Kühl-Gefrierkombination für 220V, 12V und Gas-Betrieb in Kombination mit einem Gasbackofen eingebaut. Die Kühlung eines Absorbers ist immer schlechter, als die eines Kompressors. Dafür kühlt er aber auch stromunabhängig mit Gas.

Ein Problem das uns sehr stört bei einem Absorber-Kühlschranks: das Fahrzeug muss immer geradestehen um gut zu kühlen. Nach unseren Erfahrungen kühlt unser Gerät auch nur mit Gasanschluss wirklich gut. Bei hohen Außentemperaturen (30-40 Grad) wird es auch kritisch mit der Kühlung. Wir hatten öfters mal nur +2 Grad im Gefrierfach und +18 Grad im Kühlschrank.

Nach mehreren Reparaturen mit trocknen, reinigen, Korrosion entfernen an der Elektronik und den Kontakten sowie entrußen des Kamins in Spanien, überlegen wir uns, was wir tun können. Vor allem weil die Kühlung für meinen Insulin-Vorrat Vorrat von 6 Monaten sehr wichtig ist.

Im Januar 2021 entschieden wir uns dann für den Kauf eines neuen Kühlschrankes. Diesmal aber mit einem Kompressor, der die Schräglage beim Parken problemlos wegsteckt und auch bei hohen Außentemperaturen schneller und zuverlässiger kühlt.

Bei unserer Recherche im Internet haben wir mehrere Anbieter für 12V-Kühl-Gefriefkombinationen mit ca. 160 Liter Größe gefunden. Die Preise liegen zwischen 1.100 und 2.700 Euro. Unsere erste Wahl fällt auf eine günstige Variante von Webasto und Isotherm. Zum Glück haben wir uns aber Zeit gelassen und die technischen Daten nochmal genau durchgelesen. Denn beide Modelle kühlen im Gefrierteil nur bis -12°,  also ähnlich wie ein Absorber-Gerät. Das reicht uns aber nicht! Wir möchten Essen einfrieren können, was bei Absorbern und bei diesen Kompressor-Modellen nur schwer möglich ist. Das durchfrosten dauert zu lange und die Gefahr von Keimbildungen ist zu groß.

Also haben wir weitergesucht und auch DOMETIC- und THETFORD-Geräte gefunden. Da war uns der Preis von weit über 2.000 Euro zu hoch und durch die Bauhöhe hätte der Backofen nicht mehr reingepasst.

Die Lösung war dann der KISSMANN KT170 FE! Preis unter 2.000 Euro, Kühlung bis -24° und die Höhe wie die alte Kombination ohne Backofen. Einzig die Breite von 50 cm ist etwas schmäler als der alte TEC-Tower. Wir füllen den Spalt links und rechts mit einer Styropor-Rolle von TESA. Eigentlich gedacht für Türen, damit es unten nicht reinzieht :-).

Eingebaut hat uns den Kühlschrank Uwe Heyn in Rendsburg. An den haben wir das Gerät direkt vom Hersteller in München schicken lassen. Er hat auch den alten Kühlschrank ausgebaut und den Gasbackofen wieder ans Gas angeschlossen. Den 9 Jahre alten DOMETIC 8505 haben wir ohne den Backofen über EBAY verkauft. Denn technisch funktioniert er ja einwandfrei – wie ein Absorber eben arbeitet. Die Probleme von der feuchten Elektronik und dem verrußten Kamin hätte jeder andere Absorber auch. Der größte Aufwand beim Einbau war die Trennung der Gaszuleitung für unseren Backofen und die Verlegung einer neuen 12V-Stromleitung mit einer Stärke von 6mm². Die vorhandene Leitung war zu schwach und zudem ist sie über den EBL geschaltet, dass 12 V nur ankommen, wenn der Motor läuft, um die Batterie vor Entladung zu schützen. Da haben wir aber kein Problem mit unseren 460 Watt Solar und der neuen 200 Ah Lithium. Auch bei wenig Sonne schaffen wir es problemlos, 6 bis 10 Tage frei zu stehen. Bei Sommer-Sonne kommt auch genug Ladestrom vom Dach, dass wir keine Begrenzung haben.

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