So, der Juli ist jetzt fast vorbei und wir befinden uns seit einer Woche in Göppingen, bzw. auf dem Wohnmobil-Stellplatz in Heiningen. Den kennen wir ja schon vom Herbst 2019. Leider ist das Schwimmbad wegen Corona geschlossen. Also müssen wir da zwecks Duschen auf Alternativen zurückgreifen. Das heißt, wenn wir uns mit Freunden treffen kommt die Frage: „Dürfen wir bei Euch duschen?“. Was natürlich meistens kein Problem darstellt.
Aber jetzt erst mal der Reihe nach:
Unsere Zeit in Krummbek
Wie immer fühlen wir uns in Krummbek bei unserem Neffen Andi und Nicole mit Paddy und Hannah sehr wohl. Wir leben im Wohnmobil direkt vor dem großen Haus im dazu gehörenden Hof. Eigentlich hätten wir sogar ein Zimmer im Haus. Aber das nutzen wir nicht. Uns gefällt es in unserem schnuckeligen Wohnmobil und wir schlafen dort sehr gut. So nutzen wir nur die Annehmlichkeiten wie Toilette, Dusche, Küche und Kühlschrank im Haus. Dort kochen wir viele leckere Sachen mit der Familie. Mal kochen wir, mal Andi und Nicole, mal arbeiten wir alle zusammen. Immer hat irgendjemand eine Idee, wie man sich den Abend kulinarisch verschönern kann.
Tini hilft Nicole bei der Umsetzung Ihres kreativen Projekts „Hoch-Beet-Bett“.
Manchmal kriegen wir Besuch von Cooper, „die“ eigentlich Alice heißen sollte, bis sich herausstellte das er ein Kater war.
Und an den sonnigen warmen Tagen gehen wir in der Ostsee baden. Außer dass es manchmal sehr kühl ist und ein stärkeres Lüftchen geht, kann man es hier oben schon aushalten.
Besuch der Kinder
Unsere beiden Jungs Matthias und Michi nutzen die Gelegenheit und besuchen uns in Krummbek über ein verlängertes Wochenende. Wir haben sie jetzt sieben Monate nicht gesehen. Leider ist das Wetter nicht so berauschend, dass wir nicht mal die Attraktion des Nordens (für Tini) – die Fischbrötchen – vorführen können. Aber beim leckeren Grillen verhungert auch niemand.
Besuch aus Göppingen
Das geplante Treffen in Irland mit unseren Freunden Petra und Dieter aus Göppingen verlegen wir einfach in den Norden. Sie mieten sich eine Ferienwohnung und wir sind zwei Wochen im Umkreis unterwegs. Ein paar Locations kennen wir schon, aber es ist auch einiges Neues dabei: Lübeck, Timmendorfer Strand, Plön, Laboe, Kiel, Fehmarn, Heiligenhafen, Kalifornien, Panama, Brasilien, Freilichtmuseum Molfsee, Shoppen im Kaufhaus Stolz und natürlich Fischbrötchen Essen am Stakendorfer Strand uns vieles mehr. Das mit Kalifornien und Brasilien ist übrigens kein Witz – die Orte gibt es wirklich an der Ostsee, keine 10 Kilometer von Krummbek entfernt.
Beim gemeinsamen Kochen bringen sie sich auch mit ein und der Kreis wir immer größer. Jetzt sind wir meistens 8 Personen am Tisch. Bald müssen wir unsere Abendessen noch als Veranstaltung anmelden 😊
Ein kleines Geständnis – aber das bleibt unter uns!
Uwe: Ich nörgle ja immer etwas über den Norden, denn ich liebe den Süden, die Wärme und Sonne. Inzwischen bin ich das meinem Ruf schon schuldig. Man erwartet von mir, dass ich nörgle: Scheiß Wetter hier oben – es ist kalt, es regnet und es geht immer ein Sturm.
Aber ganz ehrlich: Ich liebe den Norden inzwischen genauso – die flache Landschaft, das Meer, die schnuckeligen Backsteinhäuser, die Reetdächer und die schönen kleinen Dörfer. Auch die Menschen sind mir ans Herz gewachsen – keine solchen Schwätzer wie anderswo. „MOIN“ reicht schon und ist genug geredet – „Moin Moin“ ist schon gelabert!
Aber – pssssst. Nicht weitersagen, sonst verlier ich meinen schlechten Ruf da oben.
Tini sieht das noch etwas extremer, wie sie es auch mit dem neuen T-Shirt zeigt.
Wohnmobil Reparatur
Mit dem Wohnmobil haben wir nicht so viel Glück wie mit unserem Smart. Keine Werkstatt hat durch die Corona-Einschränkungen einen Termin in den nächsten Wochen/Monaten für uns. Der TÜV-Termin stellt kein Problem dar. Da können wir in einer Woche vorfahren. Kommen auch ohne Mängel durch und erhalten ASU und TÜV-Plakette.
Vom Schornsteinfeger haben wir auch einen Tipp für einen Wohnwagen-Servicetechniker bekommen. Dieser besucht die Campingplätze in der Gegend und macht vor Ort Gasprüfungen und kleine Reparaturen. Der Termin kommt dann auch zustande und der Techniker kommt am 26. Juni. Leider macht er keine so aufwändigen Reparaturen. Also können wir nur die nur die Gasprüfung von unserer Liste abhaken.
Die wichtigen Sachen wie tropfender Siphon in der Spüle, nicht funktionierender Herd und neben ein paar weiterer Kleinigkeiten natürlich der Kühlschrank. Der funktioniert zwar mal wieder, hat aber immer wieder die bekannten Aussetzer und kühlt nicht mehr.
Als Alternative zur Reparatur haben wir eine Idee: einen Absorber Kühlschrank einzubauen. Der läuft zwar nur auf Strom, aber mit unseren 4 Solarpanels und 3 neuen Batterien dürfte das kein Problem sein. Der Einbau ist wohl auch einfach, da nur eine 12V-Leitung benötigt wird. Der Gasanschluss würde dann stillgelegt werden.
Aber was solls: wir kriegen eh keinen Termin.
Deshalb greifen wir auf unseren Caravanservice in Herlikhofen bei Schwäbisch Gmünd zurück. Der hat zwar auch keine freien Termine, aber für die wichtigsten Dinge schiebt er uns dazwischen. Der Termin war dann am 20. Juli und der Kühlschrank ist repariert. Alles eine Kontaktsache, Sand und Feuchtigkeit in der Elektronik sagt Herr Stange.
Der Siphon und die Teile für den Herd müssen bestellt werden. Der Siphon ist leider ein Originalersatzteil von HYMER. Das könnte also ein paar Tage … oder auch ein paar Wochen dauern.
Der neue Plan für die Mobilität
Wir wollen unseren SMART und den großen Hänger verkaufen. Dafür ein Quad und einen geschlossenen Kofferanhänger mit Rampe und separater Türe vorne kaufen.
Alles nicht so einfach, stellen wir fest. Es gibt kaum Quads und Anhänger vom Lager zu kaufen. Es fehlen die Lieferungen aus dem Ausland oder Teile zum Bau der Fahrzeuge.
Verkauf SMART
Als erstes muss der SMART weg. Wir verkaufen aber nur zu einem für uns interessanten Preis. Wenn das nicht funktioniert, bleibt alles beim Alten bis zum nächsten Jahr.
Nach ein paar Besichtigungen stellen wir fest, dass der Preis, den wir uns vorstellen ungefähr passt. In der Anzeige haben wir geschrieben, dass wir in ein paar Wochen nach Göppingen fahren und den Smart auch irgendwo abliefern können.
Die Anfrage aus München wird dann auch konkreter und wir verkaufen den Smart dann am 20. Juli problemlos. Die Frau kommt aus München und holt ihn in Göppingen ab.
Das neue Quad
Noch im Norden sehen wir uns nach einem neuen Fahrzeug um. Ein Quad, oder besser ein ATV soll es werden. Aber wie schon vorher bei den Recherchen festgestellt, gibt es keine Maschinen auf Lager. Wir wollen ein Neufahrzeug, nicht so groß und Allrad muss auch nicht sein. Bei einem kleinen Händler bei Hamburg haben wir Glück. Er hat zwar auch nichts auf Lager, rät uns aber zu einer Herkules. Die ist im Preis noch günstig, hat aber eine längere Sitzbank als die meisten Vergleichsfahrzeuge. So können wir auch zu zweit problemlos längere Strecken damit fahren.
Leider geht der Vertreter des Lieferanten nicht ans Telefon, so dass der Händler uns keinen Liefertermin nennen kann. Wir hinterlassen meine Telefonnummer und gehen auf der anderen Straßenseite an die Imbissbude, bevor wir weiterfahren nach Winsen zu einem großen Anhängerhändler.
Wir sind gerade beim Essen, als der Quad-Händler über die Straße kommt und sagt, wir sollen nachher nochmal vorbeikommen. Er hat eine gute Nachricht: Er hat beim Auslieferungslager angerufen und die beiden letzten vorhandenen zwei Maschinen bestellt. Eine davon nehmen wir in blau. Lieferung nächste Woche …
Wir holen das Quad mit dem Wohnmobil und unserem alten Hänger in Hamburg ab und melden es beim Landratsamt in Plön vor der Abfahrt mit dem Wunschkennzeichen an: PLÖ-GP 57
Die Fahrt nach Göppingen
Da das neue Quad und der Smart nach Göppingen müssen, fahre ich das Quad auf dem alten Hänger und dem Wohnmobil und Tini den Smart nach Göppingen.
Die erste schwäbische Butterbrezel
Ein echtes Highlight nach 7 Monaten: die erste Butterbrezel beim Frühstück in der Grünen Brezel in Rechberghausen. Es ist nicht viel, was einem so fehlt in der Ferne. Aber auf Vollkornbrot, Brezel, Maultaschen, Fleischkäsewecken und ein schönes paniertes Schnitzel mit Spätzle freut man sich dann schon …
Erste Fahrversuche
Auf dem Parkplatz vor der EWS-Arena wird erstmal das Quad erkundet und die ersten Übungsfahrten ausgeführt.
Der neue Hänger
Da wird es wieder problematisch. Kein passender Hänger ist im Norden verfügbar. Koch, ein großer Hersteller und Händler hat normalerweise 1.200 bis 1.500 Hänger auf dem Hof stehen. Zurzeit nur ein paar hundert – aber keiner der passt. Das Quad mit seinen 2 Meter Länge, unsere beiden E-Bikes und einiges aus der Heckgarage muss da reinpassen. Also darf er nicht zu klein, aber auch nicht überdimensioniert sein.
Schlussendlich finden wir bei keinem Händler einen passenden Hänger, der am Lager ist.
Jetzt haben wir das Problem, dass wir den Smart und das Quad nach Göppingen bringen müssen. Das bedeutet, dass wir mit dem Wohnmobil und Hänger das Quad mitnehmen müssen und einer mit dem Smart separat fahren muss.
In Göppingen angekommen hat sich an der Situation nichts geändert: auch im Raum Stuttgart finden wir erstmal keinen passenden Hänger. Aber wir sind an zwei Alternativen in Bayern dran. Blöd ist nur, dass wir den in Plön anmelden müssen. Also werden wir die die Fahrzeugpapiere hochschicken an einen Zulassungsdienst, der den Hänger anmeldet und uns die Papiere mit den Kennzeichen wieder zuschickt. Das Wunschkennzeichen haben wir schon reserviert: PLÖ-GP 73.
Anhänger in Sicht
Seit Wochen suchen wir schon nach dem passenden Hänger, der in den nächsten Wochen lieferbar wäre. Bestellen und 6-12 Wochen warten ist natürlich eine Option. Aber wir versuchen erstmal einen wenig gebrauchten oder lagernden Neuen zu ergattern. Bei unseren Wünschen ist das gar nicht ao einfach: ca. 3,50 Meter Ladelänge, Zurrleisten, stabilen Bodenösen, Auffahrrampe hinten zum herunterklappen, zusätzlicher Seitentüre und er sollte nicht gerade in Hamburg oder Berlin stehen. Preislich sollte er auch nicht viel über 5.000 Euro liegen. Es gibt genügend mit Rampe oder Seitentüre, aber sehr wenige mit dieser Kombination.
Aber wir haben doch einen gefunden von Blyss. Er entspricht allen Vorgaben und wir werden ihn hoffentlich am Dienstag abholen können.
Wo geht es mit dem neuen Hänger dann hin?
Durch die Situation und den dauernden Veränderungen wollen wir uns auf kein Ziel festlegen. Eigentlich wären wir ja um diese Zeit schon ein paar Wochen in England und Irland. Aber das geht gar nicht.
Vielleicht ein paar Wochen nach Holland? In den Osten? In den Schwarzwald? Ins Allgäu? An den Rhein? An die Mosel? Mal sehen.
Jetzt holen wir erstmal den Hänger und lassen in Erding eine Batteriekontrolle einbauen. Dann entscheiden wir kurzfristig, wo es hingeht … und teilen das natürlich im nächsten Post mit Euch.
30.06.2020 Jubiläum: 1 Jahr in Freiheit
Am 30. Juni hat sich unser Abschied in die Freiheit als Auswanderer ins Wohnmobil zum ersten Mal gejährt: Ein Jahr sind wir nun also mit dem Wohnmobil on Tour. Dabei haben wir viel erlebt auf unseren Reisen vom Nordkap bis nach Marokko.
Wir bereiten gerade unser Jubiläumsvideo für unseren YOUTUBE-Kanal vor – das 50te. Das soll ein Resümee über „ein Jahr Auswanderung ins Wohnmobil“ sein.
Vorschau für Oktober:
Im Oktober 2020 sind zwei Vorträge geplant über das erste Jahr in unserem Lebensprojekt „Auswandern ins Wohnmobil“.
15.10.2020 Vortragsaal VHS Göppingen, 19 Uhr, Eintritt, unbedingt Anmeldung bei der VHS erforderlich
22.10.2020 VHS Kirchheim, Raum 04, 19 Uhr, Eintritt 8 Euro, Karten an der Abendkasse
Weitere Infos unter www.herr-mayer.de/vortraege
6 Kommentare