Grenzen zu – alle Fähren vorerst gestrichen

Grenzen zu – alle Fähren vorerst gestrichen

22.03.2020
Grenze zu Ceuta ab 0 Uhr geschlossen

In der Nacht kommt noch eine Meldung von der Botschaft: Ab morgen um Mitternacht werden die Außengrenzen von Marokko geschlossen. OK, wir warten ab. Die Meldungen von den durchfahrenden Wohnmobilen aus Spanien und Frankreich sind meist positiv. Die Durchfahrt wird ohne große Behinderungen ermöglicht. Die Autobahn darf nur für Einkäufe, Tanken und Übernachtung verlassen werden.

Offiziell sind auch alle Fährverbindungen gestrichen. Auch die bis gestern noch verkehrenden 2 Fährverbindungen von Ceuta nach Algeciras. In der Gruppe „Wohnmobil Ausreise Marokko“ hört man so ab und zu, dass es weiter geht und einzelne Fähren doch noch fahren. Aber an der Grenze tut ich nichts. Keiner kommt mehr in die spanische Enklave Ceuta rein. Liegt aber wohl nicht an den Marokkanern, sondern an den Spaniern.

Wir haben seit Tagen ein Problem mit unserer Sat-Anlage. Sie findet keinen Satelliten mehr und wir haben alles getan um das zu beheben. Normalerweise sehen wir im Ausland wenig fern, aber in diesen Zeiten ist es uns doch ein Bedürfnis, gut informiert zu sein über die Situation in Europa und natürlich in Deutschland.

Reinhard (Betreiber Campingplatz) gibt uns eine kleine, portable SAT-Antenne. Mit der kleinen Ausführung bekommen wir zwar keinen Empfang, aber wir können unsere Anlage auf dem Dach genau danach ausrichten. Kein Empfang – kein Ausschlag in der Empfindlichkeit. Eigentlich kann es dann nur die Antenne sein. Also ziehe ich mit Aicha los und kaufe in einem kleinen Laden eine Schüssel mit 90 cm Durchmesser, die Befestigung und ein Rohr zur Befestigung. Alles zusammen 11 Euro. Das ist mir der Test wert, ob das Problem bei unserer automatischen Oyster-Antenne liegt. Aicha hat noch einen neuen LNB. Was noch fehlt ist ein Antennenkabel. Daran habe ich nicht gedacht. Aber Reinhard hilft. In der Garage liegen 50 Meter Kabel, wo ich mir 5 Meter abschneiden kann. Was fehlt sind die Stecker. Also improvisieren mit Klammern und Isolierband.

Endlich alles angeschlossen. Aber wir müssen feststellen, dass es doch nicht ganz so einfach ist. Der Oyster-Receiver ist für die Automatikantenne und nicht für eine manuelle Antenne ausgelegt. Er sucht immer zuerst die Dacheinheit. Wenn er sie nicht findet, zeigt es einen Fehlercode. Also nochmals umstecken, mit SAT-Finder schauen, was sich tut. Zum Vergleich stecke ich nochmal die Automatik-Einheit an … und man glaubt es kaum: Plötzlich erklingt der TV-Ton. Wir schalten durch – und alle Sender sind da! Warum auch immer!?

Ein Tag umsonst eingekauft, geschaltet, umgesteckt, Kabel gebastelt … aber das Ergebnis zählt.

Aícha freut sich. Sie wollte immer schon eine zweite Antenne für „ihre“ arabischen Sender haben. Ich will Ihr die Antenne schenken. Aber da habe keine Chance. Sie besteht auf die Bezahlung und drückt mir das Geld in die Hand.  

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